Was ist ein Messier Marathon?


Der Messier- Marathon wurde nicht etwa von Charles Messier selber erfunden, sondern Mitte der 70er Jahre in den USA. Unabhängig voneinander erkannten Don Macholz und Tom Hoffelder, dass man in einer Nacht alle 110 Messier- Objekte beobachten kann. 

Der Messier Marathon erfreut sich inzwischen auch hierzulande wachsender Beliebtheit, obwohl er eine echte Herausforderung für jeden Teilnehmer darstellt. Um in einer einzigen Nacht 110 Messier- Objekte aufzufinden, müssen etliche dieser Objekte abends kurz vor ihrem Untergang am noch aufgehellten Abendhimmel bzw. morgens kurz nach ihrem Aufgang am bereits wieder aufgehellten Morgenhimmel gesucht werden. 

Man beginnt in der Abenddämmerung mit den Objekten des Herbst- und Winterhimmels, wendet sich - eventuell nach einer Pause kurz nach Mitternacht - später dem Frühlingshimmel und gegen Morgen dem Sommerhimmel zu.

Im Mittel müssen 10 Objekte pro Stunde gesucht, gefunden und identifiziert werden, das bedeutet alle 6 Minuten ein neues Objekt! Da hilft es sehr, wenn man die Messier- Objekte schon vorher mindestens einmal am Nachthimmel gesehen hat. Ein bisschen Planung muss also sein.


Welche Zeiten im Jahr eignen sich am besten für einen Messier-Marathon?

In unseren Breiten (50°) ist  die Zeit von Mitte März bis Mitte April am besten für den Marathon geeignet. Bei idealen Bedingungen (sehr gute Sicht, kein Mondlicht) können dann 107 Objekte beobachtet werden. Bei ca. 30° nördlicher Breite ist es sogar möglich, in einer einzigen Nacht alle 110 Messier- Objekte zu beobachten. 

Warum ist das so? Die Messier-Objekte sind nicht gleichmäßig am Himmel verteilt. Es gibt eine größere Lücke in der Verteilung in der Nähe des Frühlingspunktes. Dort steht Ende März die Sonne, wodurch zu diesem Termin die Messier- Objekte allesamt am Nachthimmel stehen oder zumindest in der Dämmerung beobachtet werden können.

In den Herbstnächsten im Oktober ist ebenfalls ein Messiermarathon möglich, auch wenn dann nur etwa 90 Messierobjekte aufgefunden werden können.

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